Mit dem Motto "Glück braucht keinen Einsatz" macht die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) am 24. September 2025, dem landesweiten Aktionstag zur Glücksspielsucht, auf die Gefahren von Glücksspiel aufmerksam, die vor allem junge Erwachsene in besonderer Weise betrifft.
Glücksspiel wirkt spannend, weil es schnelle Gewinne verspricht - aber genau das macht es besonders gefährlich. Egal, ob Online-Glücksspiele, Poker, Sportwetten, Geldspielautomaten oder das große Spiel wie Roulette in Spielbanken, es besteht immer ein Risiko, nicht mehr davon loszukommen. In Deutschland leben 1,3 Millionen Menschen zwischen 18 und 70 Jahren mit einer Glücksspielstörung, in Hessen sind es ca. 98.000 Personen und rund 240.000 Personen, die riskant spielen.
Das Glücksgefühl des schnellen Geldes motiviert insbesondere junge Erwachsene. Sie geraten durch Sportwetten, Online-Casinos und Gaming-nahe Angebote in eine Spirale aus Abhängigkeit, finanziellen Verlusten und psychischem Druck. Plötzlich geht es nicht mehr um Spaß, sondern um verlorenes Geld, Stress, Schuldgefühle und Probleme im Alltag. Und je länger und häufiger um Geld gespielt wird, umso größer sind die Verluste.
Die Vorstellung durch Glücksspiel über Nacht reich zu werden, kann glücklich machen. Dennoch hat der Begriff Glücksspiel nichts mit echtem Glück zu tun. Der Ausgang jedes Spiels ist überwiegend vom Zufall bestimmt und nicht beeinflussbar. "Gerade Jugendliche sind besonders gefährdet, da sie Gewinnchancen und Verlustrisiken häufig falsch einschätzen und anfälliger für die Illusion der Kontrolle sind", sagt Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der HLS. "Glücksspiel ist daher kein Spiel des Glücks, sondern kann ein Geschäft mit hohen Verlustwahrscheinlichkeiten und ernstzunehmenden Folgen sein."
Expert*innen vermuten eine hohe Dunkelziffer, denn Betroffene können ihr Glücksspielverhalten häufig über einen sehr langen Zeitraum vor ihren Mitmenschen geheim halten. Es ist - im Gegensatz zu stoffgebundenen Süchten - nach außen hin nicht durch körperliche Anzeichen erkennbar. "Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, im Rahmen des bundesweiten Aktionstags gegen Glücksspielsucht auf die Risiken von Glücksspielen und auf Beratungsangebote hinzuweisen und Betroffene und Angehörige zu ermutigen, diese in Anspruch zu nehmen", betont Daniela Senger-Hoffmann, Landeskoordinatorin Glücksspielsucht in der HLS.
Am Aktionstag werden die beiden Fuldaer Fachberater*innen für Glücksspielsucht in einer Berufsschule präsent sein, um ihre regionalen Beratungsangebote vorzustellen und die jungen Menschen über die Gefahren des Glücksspiels aufzuklären.
Darüber hinaus sendet Radio FFH, im Auftrag der HLS, in der Woche vom 22.-26. September 2025 jeweils um 19:00 Uhr den HLS-Radiospot zu DigiSucht.
DigiSucht ist die anonyme und kostenfreie Online-Suchtberatung in Hessen zu allen Fragen rund um das Thema Glücksspiel und anderen Suchtformen. Auch erreichbar unter https://www.suchtberatung.digital/
Weitere Informationen zum Thema Glücksspielsucht bietet die Internetseite der HLS unter www.hls-gluecksspielsucht.org
In Fulda ist die Glücksspielsuchtberatung erreichbar unter
https://www.diakonie-fulda.de/jugendliche-und-erwachsene/gluecksspielsuchtberatung/
Kontakt für Presse-Rückfragen
Susanne Schmitt
Geschäftsführerin
Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)
Telefon: 069-71 37 67 77
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) ist der Zusammenschluss der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und ihrer Mitgliedsorganisationen, die auf dem Gebiet der
Suchtprävention und der Suchthilfe tätig sind. In der HLS sind nahezu alle hessischen Einrichtungen der Suchtprävention und Suchthilfe organisiert: 200 Einrichtungen im professionellen Bereich sowie 550 Selbsthilfegruppen. Die HLS finanziert sich aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, Spenden und Bußgeldern.