Aus dem Ausland kommen Menschen als Zuwanderer nach Deutschland und somit auch in die Region Fulda. Sie benötigen meist Hilfe, um sich mit der neuen Kultur und ihrem neuen Lebensumfeld vertraut zu machen. Eines der größten Hindernisse bei der Integration sind die noch unzureichenden Deutschkenntnisse. Die Kommunikation mit Behörden, Beantragen von Sozialleistungen, Aufsuchen öffentlicher Institutionen, der Gang zum Arzt, Gesundheitsamt oder Klinik werden zu einer echten Herausforderung. Missverständnisse, Fehlentscheidungen, falsche Behandlung und manchmal unnötige Kosten sind oft die Folgen, wenn die deutsche Sprache nicht oder nur mangelhaft beherrscht wird.
Gesa Pusch, Mitarbeiterin des International Office der Hochschule Fulda hat Verbindung zu vielen internationalen Studierenden. Diese verfügen über eine große Bandbreite an Sprachkenntnissen und sind bereit, diese gern in den Dienst für Andere zu stellen. Mit den Institutionen Bildungsverein Kreidekreis e.V., Caritas – Migrationsdienst für erwachsene Zuwanderer, Hochschule Fulda und profamilia begründete sie das Projekt „Ehrenamtliche Übersetzungshilfen in Fulda“. Dabei handele es sich nicht um die Unterstützung durch staatlich geprüfte und amtlich zugelassene Dolmetscher, sondern um Menschen, die in Fulda leben würden, studierten oder beruflich eingebunden seien und neben ihrer Heimatsprache gute Deutschkenntnisse hätten, stellt Monika Gonzalez Dehnhardt von der Caritas klar. Zurzeit stünden Ehrenamtliche mit folgenden Sprachkompetenzen zur Verfügung: Ukrainisch, Arabisch, Amhari, Armenisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Farsi, Französisch, Griechisch, Indonesisch, Italienisch, Malaysisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Somalisch, Spanisch, Tigrinha und Türkisch. Die meist nachgefragten Sprachen seien zurzeit Tigrinha und Türkisch.
Als Beispiel für „Wortbrücke“ führte die Migrationsdienstberaterin an, Unterstützung bei Elterngesprächen in Schulen, beim Gang zum Amt für Arbeit und Soziales, in Kliniken, Gesundheitsamt und ähnlichem. „Wortbrücke“ beziehe sich nur auf die mündliche Hilfe bei schwierigen Gesprächen und es würden keine schriftlichen Übersetzungen gefertigt. Dafür seien zugelassene Übersetzungsbüros zuständig. Mit diesen Hilfen wollten die „Brückenbauer“ nicht verhindern, dass die Zuwanderer die deutsche Sprache lernten, um im Alltag bestehen zu können, sondern die Eigenbemühungen der Menschen unterstützen und sie motivieren, heben die Projektpartner hervor.“
Hilfesuchende könnten sich an die Koordinatorin, Frau Gesa Pusch, in der Hochschule Fulda wenden, Tel.:0661/ 9640 – 918; E-Mail: dolmetscher@hs-fulda.de.