Gleich zwei Mal innerhalb eines Monats pilgerten ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlich – caritativen Dienst zum Grab des Heiligen Apostel Jakobus nach Santiago.

Während die zweite Gruppe für sieben Tage den Mozarabischen Weg von Laza über Ourense, das Zisterzienserkloster Oseira, Cea, Silleda nach Santiago nahm, war die erste Gruppe von Ponte de Lima in Portugal über die Grenzstädte Valenca (Portugal) und Tui (Spanien) in ebenfalls sieben Tagen auf dem Camino portugues nach Santiago gekommen.
Jeder Pilgertag begann mit einer spirituellen Morgenbetrachtung. Leider waren die Kirchen in Spanien fast immer verschlossen und Gottesdienstbesuche nur am Samstag oder Sonntag möglich. So stand am Tag das „Gebet der Füße“ im Vordergrund. Dabei bestand die Möglichkeit des Gesprächs mit einem oder mehreren Mitpilgern oder den Weg im Schweigen, der inneren Betrachtung und des stillen Gebets zu gehen.

Zu einer interessanten Begegnung kam es in Tui. Die Caritas der Diözese Tui betreibt gegenüber der Kathedrale einen Markt mit Geschenkartikeln, Haushaltswaren, Büchern und Bekleidung. Trotz mangelhafter Spanischkenntnisse gelang es Klaudia Friemel aus dem Kinder- und Jugendheim Haus Carl Sonnenschein in Fritzlar und Winfried Möller mit den Mitarbeiterinnen ins Gespräch zu kommen. Bürgerinnen und Bürger stiften Waren oder stellen diese selbst her, wie Gebrauchsartikel, Kleidung, Bettwäsche oder Geschenkartikel, die zu einem bezahlbaren Preis sowohl an bedürftige Menschen als auch Interessenten verkauft werden. Die dadurch erlösten finanziellen Mittel kommen notleidenden Familien zu Gute.

Die Fuldaer Caritasmitarbeiter überreichten spontan ein rotes T – Shirt mit dem Caritas Logo und dem Schriftzug „Bistum Fulda“. Als Gastgeschenk erhielten sie ebenfalls einT – Shirt mit dem Slogan „ Tu ocio la Solidaridad“, „ Nutzen sie ihre Freizeit für die Solidarität“.

Nicht nur solche Begegnungen sind auf dem Jakobsweg möglich, vielmehr besteht abends in den Pilgerherbergen die Möglichkeit, mit Pilgern aus aller Welt, wie beispielsweise aus Australien, England, Spanien, Frankreich, Schweiz, Holland, Polen, Russland oder Süd Korea ins Gespräch zu kommen.

Pilgern, das ist Begegnung mit Gott und den Menschen. Wenn sicher nicht alle auf dem Jakobsweg aus religiösen Gründen unterwegs sind, so ist er für Viele ein weg der Suche und der Veränderung. Die Erfahrung eigener Unzulänglichkeiten und Grenzen, von Gastfreundschaft, Gemeinsamkeit und Einsamkeit ist prägend.

Niemand kommt so zurück, wie er gestartet ist. Körperliche Belastung, sich einschränken müssen, Regen und Hitze ausgesetzt zu sein, die Nacht in großen Schlafsälen zu verbringen die Erfahrung von Leere und Lehre ändern Einstellung, so Winfried Möller, ehemaliger Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Regionen Geisa und Fulda e.V., der Pilgern auf dem Jakobsweg im Fortbildungsprogramm der Caritas im Bistum Fulda jährlich anbietet. Niemand kommt so zurück, wie er gestartet ist. Körperliche Belastung, sich einschränken müssen, Regen und Hitze ausgesetzt zu sein, die Nacht in großen Schlafsälen zu verbringen die Erfahrung von Leere und Lehre ändern Einstellung, so Winfried Möller, ehemaliger Geschäftsführer des Caritasverbandes für die Regionen Geisa und Fulda e.V., der Pilgern auf dem Jakobsweg im Fortbildungsprogramm der Caritas im Bistum Fulda jährlich anbietet.

„In Wahrheit ist das Ziel der Anfang“, sagt ein altes Pilgersprichwort – vielleicht der Anfang für ein neues Lebensgefühl in unserer überaus hektischen Zeit.

