(v.l.n.r) Geschäftsführer Christian Reuter, Gerlinde Hohmann, Marcus Ritz, Pfarrer Dr. Dagobert VonderauManuela Henkel
"Sie haben als Mitarbeiterin der ersten Stunde wesentlich Anteil am Aufbau der Sozialstation gehabt und stetig an der Weiterentwicklung und an der Etablierung des Angebotes gearbeitet", richtete Caritas-Vorstandsvorsitzender Pfarrer Dagobert Vonderau an Gerlinde Hohmann das Wort, Er begrüßte im Saal des Athanasius-Kircher-Hauses in Geisa zahlreiche Gäste und Mitarbeiter des Caritasverbandes. Vor allen Dingen hieß er Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter; die Leiterin des Ressorts Altenhilfe, Kristin Klinzing; von der Mitarbeitervertretung Carmen Rödelbronn; Geisas Altenheimleiter Stefan Günter; Jürgen Dücker als Vertreter der Stadt Geisa sowie die Erste Beigeordnete der Stadt Vacha, Daniela Tischendorf, herzlich willkommen. Ebenso hatten sich Pfarrer Aloysius Ndiukwu, Pfarrer Ulrich Piesche und Pfarrer Martin Lerk eingefunden, um die langjährige Sozialstationsleiterin zu verabschieden. "Wir wollen Danke sagen, für 26 Jahre engagierte, anerkannte und wertgeschätzte Caritas-Arbeit in der Region", so Vonderau. Nach der Wende hatte Gerlinde Hohmann 1991 auf Anfrage des ehemaligen Caritas-Geschäftsführers Klaus Tiller die Leitung der Sozialstation übernommen. In Geisa gab es bis dahin in der "alten Ambulanz" die Gemeindeschwestern, die die ambulante Pflege verrichteten. "Als Caritasverband wurden wir angefragt, dieses soziale Angebot weiterzuführen", erinnerte sich Klaus Tiller zurück. Es war eine spannende, aber auch unsichere Zeit. Gerlinde Hohmann war damals als engagierte Krankenschwester in der Region bekannt. Ihre Ausbildung hatte sie an der Medizinischen Akademie in Erfurt absolviert und war nach drei Berufsjahren als OP-Schwester am dortigen Klinikum wieder zurück in die Heimat gekehrt. Von 1976 bis 1990 war Gerlinde Hohmann als Krankenschwester im Medizinischen Zentrum Bad Salzungen-Vacha tätig und bildete sich in dieser Zeit zur Gemeindeschwester weiter. "Sie lehnte erst einmal entschieden ab, als ich sie nach der Übernahme der Leitungsposition fragte", berichtete Tiller schmunzelnd. Er hätte Gerlinde Hohmann dennoch überzeugen können. Nach der Übernahme der Leitungsposition in 1991 hieß es für Gerlinde Hohmann wieder die Schulbank drücken und sie absolvierte beim Caritasverband in Magdeburg eine Weiterbildung zur Stationsleiterin. "Ohne Gerlinde Hohmann und ihre Mitarbeiterinnen wäre ich als Geschäftsführer oft hilflos gewesen", so Klaus Tiller. "Auf sie konnte man sich immer verlassen und ich danke Gott - sie waren sein Werkzeug." Viele Veränderungen musste Gerlinde Hohmann in den letzten 26 Jahren tragen: ob es nun die Umstellung vom Moped auf ein Dienstauto war, die neue Zuordnung zum Bistum Fulda, der Umzug von Geisa nach Vacha und im letzten Jahr wieder zurück, der Einstieg in die Computerwelt, den Trägerwechsel 2009 im Rahmen der Fusion mit Fulda zum "Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa", gesetzliche Neuerungen und sich stets verändernde Praxis- und Leitungsanforderungen, auf die sie immer wieder mit regelmäßigen Fortbildungen reagierte. "Sie haben das Ruder der Sozialstation immer fest im Griff gehabt, auch in stürmischen Zeiten", bescheinigte Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter der langjährigen Leiterin. Besonders die Prüfungen des Medizinisch Dienstes der Krankenkassen seien eine große Herausforderung gewesen, die Gerlinde Hohmann mit ihrem Team erst vor einigen Wochen wieder mit der Best-Note "Sehr gut" abgeschlossen habe. "Vor allem aber denke ich an die vielen alten und kranken Menschen in der Region, die von ihnen und ihrem Team in hoher Qualität und Fachlichkeit liebevoll gepflegt und umsorgt wurden", so Christian Reuter. "Hier konkretisiert sich der kirchliche Dienst der Caritas, hier wird er für Menschen erleb- und spürbar." Er dankte Gerlinde Hohmann, die er als "Mutter der Kompanie" bezeichnete für ihren Dienst, für ihr Engagement, für die Aufbauarbeit, die Weiterentwicklung und die Etablierung der Sozialstation in der Region. Einen guten Ruhestand mit viel Zeit für neue Erlebnisse, die schönen Dinge des Lebens und vor allen Dingen mal für sich selber, wünschte die stellvertretende Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Carmen Rödelbronn. Diesen Wünschen schlossen sich die Mitarbeiterinnen an und übergaben ihrer ehemaligen Chefin ein "Ruhekissen" für die nun anstehenden Fernsehabende, Wanderungen auf die Bremer Hut, die Fahrradtouren, Schwimmbadbesuche und die Stunden mit den Enkelkindern. "Völlig platt!", zeigte sich Gerlinde Hohmann von den guten Wünschen und Dankesworten. "Es war eine aufregende Zeit mit Höhen und Tiefen", so die angehende Ruheständlerin. "Wir haben gemeinsam viel geschafft und darauf können wir stolz sein." Besonders dankte Gerlinde Hohmann ihrer langjährigen Mitarbeiterin und Stellvertreterin Annette Trott, die ihr stets eine Stütze war. Wichtig sei ihr immer die Liebe und Hingabe zum Beruf, die fachliche Kompetenz und die Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen gewesen. "Es war eine Erfüllung, praktizierende Nächstenliebe mit der Arbeit zu verbinden", so Gerlinde Hohmann. Besonders freuten sich Pfarrer Dagobert Vonderau und Caritas-Geschäftsführer Christian Reuter über die Vorstellung des Nachfolgers von Gerlinde Hohmann. Marcus Ritz, der Baujahr 1977 ist, wird nun nahtlos die Geschicke des Pflegedienstes und die Leitung der 20 Mitarbeiter, die in der Region an die 100 Menschen pflegen und unterstützen, übernehmen. Nach dem Abitur, arbeitete Ritz als Zivildienstleistender im Altenheim in Hünfeld und legte im Anschluss ein Studium zum Diplom Pflegewirt an der FH in Fulda ab, währenddessen er studienbegleitend als Pflegehilfskraft sich praktische Kenntnisse aneignete. Von 2001 an arbeitete er in Bayern als stellvertretender Pflegedienstleiter in einer großen Sozialstation und absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zum Altenpfleger. Somit schaffte Marcus Ritz eine gute Verbindung zwischen Theorie und Praxis. "Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen und eine gute Zusammenarbeit", so der neue Caritas-Sozialstationsleiter.
Text: Manuela Henkel