Über den gut gefüllten Saal im Vachwerk von Vacha konnte sich der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa freuen. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Gemeinde- und Kreispolitik, Schulen, Polizeidienststellen, Ehrenamtliche, Mitarbeitende und Verantwortliche in der Caritas waren der Einladung zum Jubiläum "25 Jahre Caritas Jugendarbeit" gefolgt.
Geschäftsführerin Susanne Saradj begrüßte die Gäste und ging in Ihrer Begrüßung auf die internationale PISA-Studie ein, die ebenfalls auf 25 Jahre zurückschauen kann. Da auch 25 Jahre später die soziale Herkunft in Deutschland noch immer für Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen bestimmend sei, freue sie sich umso mehr, dass die Caritas-Jugendsozialarbeit herkunftsunabhängige Kompetenzen vermittele und damit zukunftsweisend sei. So passe dieser Fachbereich hervorragend zum Caritas-Jahresthema "Da kann ja jeder kommen - Caritas öffnet Türen", denn unzählige Kinder und Jugendliche haben seit einem Vierteljahrhundert stets offene Türen im Caritasverband vorgefunden. So dankte sie allen Mitarbeitenden der vergangenen 25 Jahre für ihr hohes Engagement, die mit ihrem Tun auch christliche Werte, die Grundlage der Caritasarbeit seien, konkret in die Tat umsetzten. Ein herzliches Dankeschön ging an alle Kostenträger und das Bistum Fulda, welche diese wertvolle Arbeit mit Kirchensteuermitteln seit vielen Jahren fördert. Daran knüpfte Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender Prälat Christof Steinert an. So wie die Heilige Elisabeth, die in Thüringen sehr wohl bekannt sei, sich den Armen zugewandt habe, sei sie Vorbild für Alle in der Sozialarbeit. Symbolisch überreichte er einen Korb mit Brot und Rosen stellvertretend an Daniela Tischendorf und dankte damit dem Jugendsozialarbeitsteam, das junge Menschen bei ihrer Entwicklung begleite. Brot stehe für Stärke und Liebe und die Rosen für Zuwendung und werde so dem Wort "Caritas", die Liebe, gerecht.
Anhand einer detaillierten Präsentation erläuterte Dipl. Sozialpädagogin Daniela Tischendorf, Leiterin Jugendsozialarbeit, die 25-jährige Geschichte. Aus der Jugendbildung im Bistum Erfurt kommend ließ sie sich von Pfarrer Ulrich Piesche und dem damaligen Geschäftsführer des Caritasverbandes Dekanat Geisa, Klaus Tiller, gewinnen, das Modellprojekt des Landratsamtes Wartburgkreis "regionale Jugendarbeit im ostdeutschen Raum" im Januar 2000 zu beginnen. Bereits im ersten Jahr gelang es, ehrenamtliche Jugendliche in 15 Jugendclubs und einem Schülertreff inhaltlich zu begleiten. Die Caritas wurde als Träger der regionalisierten und schulbezogenen Jugendarbeit im südlichen Wartburgkreis aktiv. Die Aktivitäten in den Jugendclubs und Schülertreffs waren vielfältig und durch Projekte wie "Straßenkreuzer" und "Benefizrockkonzerte" wurden Gelder erwirtschaftet, die behinderten Jugendlichen eine Pilgerreise nach Lourdes in Frankreich ermöglichten. Mittlerweile ist es selbstverständlich Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen in die Angebote zu integrieren. Von den heutigen sechs sozialräumlichen Planungsregionen des Wartburgkreises einschließlich der Stadt Erfurt verantwortet die Caritas Geisa die Planungsregion 6. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden Andreas Dörner, Susanne Dolch, Marvin Hildebrand, Dirk Ißbrücker, Frank Möller, Christian Seibt, Frank Tischendorf, Marie Tischendorf und Leonard Wolfram geehrt. Grußworte sprachen Vachas Bürgermeister Martin Müller (CDU), der die Jugendsozialarbeit mit Vernetzung, Engagement und Ehrenamt, das man brauche, damit Heranwachsende sich später weiter in der Gesellschaft engagierten, beschrieb. Ebenso Geisas 1. Beigeordnete Simone Kleinstück (CDU), die die hervorragende Förderung der Jugendlichen betonte.
Sie wünsche sich, dass die Caritas Arbeit voller Mut, Respekt und Solidarität noch lange weitergeführt werde.
Erster Kreisbeigeordneter Martin Rosenstengel lobte die etablierte und funktionierende Caritas-Jugendsozialarbeit, die nach heutigem Stand der Jugendsozialforschung konzeptionell auf aktuellem Stand sei. Das Programm der 25-Jahrfeier Jugendsozialarbeit wurde von Kristin Bauer moderiert und musikalisch von der Schülerband des Seume - Gymnasiums Vacha umrahmt.
