Lockdown und Teil-Lockdown bringen manche Haushalte mit niedrigem Einkommen an die finanzielle Belastungsgrenze. Hohe Energiekosten können nicht mehr gezahlt werden. Die Folgen sind Verzugsschulden oder gar Energieliefersperren. Schon vor der Corona-Zeit hatten der Landkreis Fulda und der regionale Caritasverband erkannt, dass konkrete Hilfen notwendig sind, um Energie-Einsparpotenziale auszuloten.
Markus Vogt, Landkreis Fulda (v.l.n.r), die Caritas-Energiesparchecker Mike Betz und Marco Möller sowie Fachbereichsleiter Werner Althaus waren sich über den erfolgreichen Verlauf seit Beginn der Energiesparberatung einig.Winfried Möller, Rasdorf
Als assoziiertes Mitglied im Bundesprojekt "Stromsparcheck" und durch die Unterstützung des Landkreises Fulda sowie aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration wurden seit dem Beginn im Jahre 2011 ca. 2.800 Haushalte beraten. So wurden beispielweise in der Region Fulda im Jahre 2019 346 Haushalte "gecheckt". Es wurden 4.819 Soforthilfemaßnahmen durchgeführt. Diese umfassen Energiesparlampen, abschaltbare Steckdosenleisten sowie Wasserdurchlaufbegrenzer. Außerdem erklären die Fachberater des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa Elektromeister Marco Möller und Mike Betz bei ihren Hausbesuchen die Anwendung und Funktion der Geräte und zeigen auf, welche Kostenersparnisse möglich sind. Die Beratung vor Ort und auf Augenhöhe war zielführend. Selbsthilfe wurde gefördert und Energiebewusstsein geschärft. Dem Wert der Soforthilfen pro Haushalt von ca. 44 bis 70 Euro, die von den Fuldaer Beratern eingebaut worden seien, stünden jährlich Einsparungen an Energiekosten von 193 Euro gegenüber, so der stellvertretende Caritas-Geschäftsführer und Fachbereichsleiter Werner Althaus. In der Corona-Zeit verbringen die Menschen viel mehr Zeit zu Hause, auch Schule musste daheim stattfinden. Elektronische Medien werden stärker genutzt. Das lasse die Stromzähler in den meisten Haushalten deutlich schneller laufen und Rechnungen würden steigen, sind die Erfahrungen der Energiespar-Checker. Mit einem Energiespar-Check können unnötige Energieverbräuche jedoch vermieden werden. Dadurch würden beispielsweise geringere Heizkosten auch dem Landkreis Fulda Kosten sparen, betont Markus Vogt, Sachgebietsleiter Eingliederung beim Landkreis Fulda.
Die Beratung der Caritas-Energiespar-Checker steht Beziehern von Sozialleistungen offen und findet unter strengen Hygieneauflagen statt, um Haushalte und Beratende gleichermaßen zu schützen. Der detaillierte Hygieneplan umfasst unter anderem Abstandsregelungen, Desinfektion, die Nutzung von Mund-Nasen-Schutz, Lüftungshinweise sowie die telefonische Vorbereitung von Vor-Ort-Terminen.
Termine können unter der Telefonnummer 0661/ 2428-366 oder
energiesparcheck@caritas-fulda.de vereinbart werden.
Text Winfried Möller, Rasdorf