Im Rahmen des hessenweiten Aktionstages wollte sie damit auf die Risiken von Glückspielen aufmerksam machen. Menschen, die sich den umfangreichen und stets zur Verfügung stehenden Glücksspielangeboten nicht entziehen könnten, würden ein pathologisches Glücksspielverhalten entwickeln, sagt Heike Böhning.
Automatenspiel, Sportwetten oder Poker im Internet sowie die Angebote von Spielhallen, Spielbanken und Lotteriespielen führen zu einer umfassenden Verfügbarkeit. Auch junge Altersgruppen würden zum Glücksspiel animiert. Glücksspiele hätten potenzielle negative und gesundheitliche Folgen und könnten zu einer gefährlichen Abhängigkeit führen, warnt auch Daniela Senger-Hoffmann, Landeskoordinatorin für Glücksspielsucht der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS). Die Zahl der Menschen, die ihr Spielverhalten wenig oder gar nicht kontrollieren könnten würde steigen. Krankhafte Glücksspielerinnen und Glücksspieler vernachlässigen ihre Arbeit, Familien gerieten in Geldnot oder würden durch Geldstreitigkeiten oder Überschuldung zerstört, weiss Heike Böhning aus ihrem Beratungsalltag zu berichten. Auch Suizidversuche bzw. Suizide würden vorkommen. Politik und Verwaltung müssten gesetzliche Regelungen erlassen, die ausdrücklich den Schutz der Bevölkerung in den Fokus stellen. Eine konsequente Umsetzung und Kontrolle der gesetzlichen Maßnahmen sei unerlässlich. Ebenso müsse der Jugend- und Spielerinnenschutz Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben, fordert die HLS. Auf dem Hintergrund, dass 4.000 illegale Websites mit Angeboten zu Online-Glücksspielen legalisiert werden sollen, sei dieses besonders wichtig. Präventionsmaßnahmen müssten beschlossen werden, fordert die Geschäftsführerin der HLS Susanne Schmitt. In Hessen gebe es fast 32.000 Menschen mit glücksspielbezogener Problematik. Hilfe erhalten Glücksspielsüchtige in Hessen in 15 Fachberatungsstellen, die vom Land Hessen finanziert werden.
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Symbolisch für süchtiges Glücksspielverhalten warf Heike Böhning von der Caritas unechte 500 Euro-Scheine aus dem Fenster |
Für die Stadt und den Landkreis Fulda bieten der Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa, Heike Böhning, in der Wilhelmstraße 10 in Fulda sowie das Diakonische Werk, Cornelia Schrage, Heinrich-von-Bibra-Platz, 14, Fulda glücksspielsuchtpräventive Hilfen an. Zu erreichen sind sie über Telefon 0661-2428361; 8388228 oder heike.boehning@caritas-fulda.de bzw. Cornelia.schrage@ekkw.de.
Weiter Informationen sind zu finden unter: www.caritas-fulda.de; www.diakonie-fulda.de
Text Winfried Möller