Eine familiäre Atmosphäre herrschte am Heiligen Abend in der Altentagesstätte in Fulda am Hexenturm. Mehr als Einhundert Alleinstehende, Obdachlose und Nichtsesshafte waren der Einladung des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa e.V. zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier gefolgt.
Es sei schön, am Heiligen Abend nicht alleine sein zu müssen, war die einhellige Meinung der Gäste. So bedankten sich viele bei Organisator Torsten Hammer, Bereichsleiter Obdachlosenhilfe der Caritas, als er ihnen eine Weihnachtsgrußkarte mit einer Losnummer überreichte, die am Ende der Feier in ein Weihnachtsgeschenk umgetauscht werden konnte.
In seiner Ansprache nach dem Weihnachtsevangeliun, das von einer Besucherin verlesen worden war, betonte Geschäftsführer Christian Reuter, dass die Advents- und Weihnachtszeit nicht nur von freudiger Erwartung, sondern auch von Entbehrung, Stress, Kälte, Nässe und Einsamkeit geprägt sei. So sei es auch den Hirten auf dem Feld bei Bethlehem ergangen. Die Botschaft der Engel von der Geburt des Christuskindes hätte sie, die zu den Ärmsten und Ausgestoßenen in damaliger Zeit zählten, in ihrem Alltag getroffen. Gott habe sich in Jesus klein gemacht und sei so den Menschen nahe gekommen. Christian Reuter wünschte den Gästen, dass Weihnachten auch ihnen Hoffnung und Freude an diesem Abend und im Jahr 2014 schenke.
Wie bereits in den vorhergehenden Jahren waren auch Bischof Heinz Josef Algermissen und Oberbürgermeister Gerhard Möller zur Weihnachtsfeier gekommen. Der Diözesanbischof betonte, dass durch das göttliche Kind in der Krippe besonders die Menschen am Rande der Gesellschaft gewürdigt würden. Der Sinn von Weihnachten sei, das Gott uns heraushole aus der Tiefe des menschlichen Seins. Er erinnerte an Anni Klüh. Über viele Jahre hatte sie, die Mitte November verstorben ist, bei der Weihnachtsfeier die Lieder auf der Orgel begleitet. An einem Erinnerungsfoto entzündete die neunjährige Noel Kaschewarow eine Kerze.
Oberbürgermeister Gerhard Möller dankte den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas, die an diesem Abend ihre Zeit in den Dienst am Mitmenschen stellten. Für die Stadt Fulda sei die Feier am heiligen Abend eine wichtige Wegstrecke zur Förderung des Zusammenhalts, der für ein funktionierendes Gemeinwesen wichtig und nötig sei.
und Bischof Heinz Josef Algermissen. Im Hintergrund Caritas Geschäftsführer Christian Reuter (stehend).
Georg Reith, Wüstensachsen, seit vielen Jahren Gast bei der Weihnachtsfeier, überreichte an Bischof und Oberbürgermeister ein selbstgebackenes Brot und eine Flasche Wein. Er sei dankbar, dass durch den Besuch des Bischofs und des Oberbürgermeister die Alleinstehenden, Obdachlosen und Nichtsesshaften eine Wertschätzung erführen.
Begonnen hatte die Weihnachtsfeier mit dem Nachmittagskaffee, bei dem zudem Generalvikar Professor Dr. Gerhard Stanke, der neue Stadtpfarrer Stefan Buß, der Vorsitzende des Regionalcaritasverbandes Dr. Dagobert Vonderau und Stadtrat Waldemar Eckert anwesend waren.
Adventliche- und weihnachtliche Weisen spielten Gerhard Vogel, Hattenhof, der den gesamten Abend ehrenamtlich zur Verfügung stand sowie das Gitarrentrio Dr. Stefan Sevcik, Ricarda Waider und Tobias Wehner.
Unter der Leitung von Jutta Michel – Neu (Caritas) wurde ein Krippenspiel aufgeführt. Nach dem festlichen Abendessen, das von der Fleischerei Schneider geliefert worden war, trugen Ursula Wnuck, Cornelia Goossens und Georg Reith Gedichte und Weihnachtsgeschichten vor.
Geschäftsführer Christian Reuter dankte den Ehrenamtlichen und den vielen Spendern für ihre kleinen und großen Geld- und Sachspenden und die liebevoll gepackten Päckchen. Ohne diese sei es nicht möglich jedem Gast ein Weihnachtsgeschenk bestehend aus Körperpflegmittel, Wollsachen, Wurst, Süßigkeiten und Gebäck mitzugeben.
Text und Fotos: Winfried Möller wim
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die von Ehrenamtlichen (Hintergrund) bedient wurden.